Biografisches
1963
geboren in Wanne Eickel
1986 – 1988
Studium der Kunstgeschichte an der Ludwig Maximilian Universität, München
1988 – 1990
Ausbildung zum Stukkateur, München
1991 – 1995
Berufsfachschule für das Holzbildhauerhandwerk, München
1995 – 2000
Studium Skulptur und Raumkonzepte bei Prof. E. Bosslet, HfBK Dresden, Diplom
2000 – 2002
Meisterschüler bei Prof. E. Bosslet, HfBK Dresden
2000 – 2003
Master of Arts im Studiengang Art in Context, Universität der Künste, Berlin
seit 2000 Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen
Stipendien und Kunstpreise Ulrik happy Dannenbergs Thema ist das Glück und die Symbole des Glücks. Seit Jahren spielen Süßigkeiten eine entscheidende Rolle in seinem Werk, die er mit delikatesten Materialien in meist stark vergrößerter Form nachbildet. Er erarbeitet farbige Reliefs mit Formen aus der Welt der Haribo – Süßigkeiten, Skulpturen auf Sockeln mit Rundlutschern oder auch Einzelne Süßigkeiten in Vitrinen bzw. vor gemaltem Hintergrund. Als Betrachter steht man vor den süßen, meist fruchtig wirkenden, glänzenden Formen und Farben, die einladen, nach ihnen zu greifen. Aber man bleibt auch davor. Das Süße bleibt im Wesentlichen hier Imagination oder Fiktion. Und man kann sich fragen, ob es nicht in der Vorstellung viel mehr lebt, als im Genuss selbst. Wenn Firmen wie Haribo eine Form- und Farbsprache fanden, die den Käufer optimal zu locken versteht – ist dann überhaupt noch der Genuss im Essen wichtig? Wann ist der Höhepunkt im Erleben des Genusses: Während des Sehens im Verkaufsregal? Oder während des Kaufs? Oder bei dem Ansehen vor dem Öffnen der Verpackung? Beim Zuführen zum Mund? Oder bei dem Geschmack an der Zunge während des Zergehen Lassens oder der Nachgeschmack? Meine Erfahrung ist, dass man oft sehr bewusst genießen muss, um überhaupt zu genießen. Und die Farben und Glücksversprechen der Farben und Formen bewirken vielleicht mehr, als der Geschmack im Moment des Verzehrens selbst. Bei der äußeren Gestaltung, Verpackung und Darbietung geben sich die Hersteller so viel Mühe, dass der visuelle Reiz ja vielleicht den des Geschmacks übersteigen kann. Die Form und Farbe enthält ein Glücksversprechen. Süße bedeutet weitaus mehr, als nur das, was wir auf der Zunge spüren. Es ist ein Topos in der Poesie, selbst in der Religion. Süße steht für Unwiderstehlichkeit, für eine Qualität, die schwach macht, anzieht oder auch verführt. Der Apfel, nach dem Eva in der Bibel greift, ist zweifellos süß. Viele Dichter beschreiben Merkmale der Erscheinung einer anziehenden Frau mit der Eigenschaft der Süße. Das Ziel der Sehnsucht und der Ort der letzten Erfüllung wird mit Süße umschrieben. In der Bibel sprechen Propheten von der Süße des Wortes Gottes (Ps.119103: „Dein Wort ist in meinem Munde süßer denn Honig“). Die symbolische Dimension des Süßen wird in Dannenbergs neueren Arbeiten insbesondere auch durch Motive aus der religiösen Welt mehr erschlossen. So gibt es hier einen Heiligen in Bonbonfarben zu sehen, und es gibt Süßigkeiten, die wie Reliquien in gläsernen Kästen präsentiert werden. Die Süßigkeit wird wie zum Bild einer Heilserwartung.
Dr. Friedrich Hausen
1963
geboren in Wanne Eickel
1986 – 1988
Studium der Kunstgeschichte an der Ludwig Maximilian Universität, München
1988 – 1990
Ausbildung zum Stukkateur, München
1991 – 1995
Berufsfachschule für das Holzbildhauerhandwerk, München
1995 – 2000
Studium Skulptur und Raumkonzepte bei Prof. E. Bosslet, HfBK Dresden, Diplom
2000 – 2002
Meisterschüler bei Prof. E. Bosslet, HfBK Dresden
2000 – 2003
Master of Arts im Studiengang Art in Context, Universität der Künste, Berlin
seit 2000 Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen
Stipendien und Kunstpreise Ulrik happy Dannenbergs Thema ist das Glück und die Symbole des Glücks. Seit Jahren spielen Süßigkeiten eine entscheidende Rolle in seinem Werk, die er mit delikatesten Materialien in meist stark vergrößerter Form nachbildet. Er erarbeitet farbige Reliefs mit Formen aus der Welt der Haribo – Süßigkeiten, Skulpturen auf Sockeln mit Rundlutschern oder auch Einzelne Süßigkeiten in Vitrinen bzw. vor gemaltem Hintergrund. Als Betrachter steht man vor den süßen, meist fruchtig wirkenden, glänzenden Formen und Farben, die einladen, nach ihnen zu greifen. Aber man bleibt auch davor. Das Süße bleibt im Wesentlichen hier Imagination oder Fiktion. Und man kann sich fragen, ob es nicht in der Vorstellung viel mehr lebt, als im Genuss selbst. Wenn Firmen wie Haribo eine Form- und Farbsprache fanden, die den Käufer optimal zu locken versteht – ist dann überhaupt noch der Genuss im Essen wichtig? Wann ist der Höhepunkt im Erleben des Genusses: Während des Sehens im Verkaufsregal? Oder während des Kaufs? Oder bei dem Ansehen vor dem Öffnen der Verpackung? Beim Zuführen zum Mund? Oder bei dem Geschmack an der Zunge während des Zergehen Lassens oder der Nachgeschmack? Meine Erfahrung ist, dass man oft sehr bewusst genießen muss, um überhaupt zu genießen. Und die Farben und Glücksversprechen der Farben und Formen bewirken vielleicht mehr, als der Geschmack im Moment des Verzehrens selbst. Bei der äußeren Gestaltung, Verpackung und Darbietung geben sich die Hersteller so viel Mühe, dass der visuelle Reiz ja vielleicht den des Geschmacks übersteigen kann. Die Form und Farbe enthält ein Glücksversprechen. Süße bedeutet weitaus mehr, als nur das, was wir auf der Zunge spüren. Es ist ein Topos in der Poesie, selbst in der Religion. Süße steht für Unwiderstehlichkeit, für eine Qualität, die schwach macht, anzieht oder auch verführt. Der Apfel, nach dem Eva in der Bibel greift, ist zweifellos süß. Viele Dichter beschreiben Merkmale der Erscheinung einer anziehenden Frau mit der Eigenschaft der Süße. Das Ziel der Sehnsucht und der Ort der letzten Erfüllung wird mit Süße umschrieben. In der Bibel sprechen Propheten von der Süße des Wortes Gottes (Ps.119103: „Dein Wort ist in meinem Munde süßer denn Honig“). Die symbolische Dimension des Süßen wird in Dannenbergs neueren Arbeiten insbesondere auch durch Motive aus der religiösen Welt mehr erschlossen. So gibt es hier einen Heiligen in Bonbonfarben zu sehen, und es gibt Süßigkeiten, die wie Reliquien in gläsernen Kästen präsentiert werden. Die Süßigkeit wird wie zum Bild einer Heilserwartung.
Dr. Friedrich Hausen