© Artinboxes by Volker Kühn
Biografie

1960

geboren in Bremen

1985
Mitbegründer GaDeWe/ Galerie des Westens e.V.


Einzelausstellungen (Auswahl)

1991

Produzentengalerie Passau

1992
Karg e.V., Oldenburg (mit Theo Scherling)

1993
“Wie herrlich leuchtet mir die Natur“, GaDeWe, Bremen

1995
“Deutsches Archiv“, Kunstraum Eggenfelden

1997
“Gruppe Magott“, Produzentengalerie Passau (mit Theo Scherling)

1998
Neue Bilder, GaDeWe Bemen (Janna Riabowa-Leitl)

1998
Tom Gefken/Isabel Valecka, Galerie Cornelius Hertz, Bremen

2000
“Gruppe Magott“, GaDeWe, Bremen (mit Theo Scherling)

2003
Rauminstallation, Bananapark, Landau a. d. Isar

2004
Gruppe Vierkant, Galerie Apex, Göttingen

2005
Archiv, GaDeWe, Bremen

2007
Galerie Kühn, Berlin Um die Gegenwart des Vergangenen geht es im Werk von Tom Gefken. In einer Vielzahl von künstlerischen Formulierungen arbeitet Gefken mit den Fundstücken verlorener Erinnerungen. Auf den Abraumhalden des Vergangenen, den allein der Nostalgie geweihten Trödelmärkten oder auch in Kellern und Speichern der Stadt findet der Künstler das Material seiner Kunst. Aus diesem Steinbruch kollektiver Erinnerungen entstehen seine Bilder und Objektassemblagen.

In privaten Fotoalben, die keinen Erben fanden, oder in den Nachlässen von Berufsfotografen, in einer Flut von Originalnegativen findet Gefken die anonymen Bilder des Vergangenen, in denen individuelle Geschichten, die Historie von Familien aufgehoben sind. Nicht von ungefähr steht dabei die Zeit der uniformierten Barbarei während des Naziregimes im Zentrum, der alltägliche Faschismus in seinen deutschtümelden Riten. Gefken arbeitet mit diesen Fundstücken, er übermalt sie, betont Details, die er in der Überarbeitung heraushebt, er ordnet die Elemente zu Tableaus, verbindet sie in seiner Malerei und anderen Materialien zu vielschichtigen Assemblagen. Dabei umkreisen die Werke unseren Begriff vom Vergangenen. In immer neuen Anordnungen stellen sie die Frage, wie Erinnerung bedeutend, lebendig, gegenwärtig werden kann.

Im Zusammenhang von Malerei und Fotografie werden die Muster unserer Rezeption, insbesondere unser Umgang mit der Erfahrung des Vergangenen zum thematischen Schwerpunkt. Gefken zeichnet an den blinden Flecken unserer Erinnerung, an der Unmöglichkeit, uns ein Bild anhand von Bildern zu machen, um auf der anderen Seite die Raster immer gleicher Formen, das Uniforme der Erfahrungen, die Gleichschaltung des Individuellen deutlich zu machen. Im Zwischenraum dieser Ansätze changieren seine Arbeiten, die Fragen stellen, mögliche Antworten offen lassen, Geheimnisse inzenieren, die unsere Neugier herausfordern, die Reflexion unseres Blicks zu schärfen, der Vorsicht im Blick auf Vergangenes Form zu geben.

Wie wenig unser oft schematisiertes Wissen von der Geschichte im Allgemeinen an die tatsächlichen individuellen Erfahrungen und Schicksale heranreicht, wie dunkel und stumm das Vergangene erscheint, davon sprechen diese Werke, leise, flüsternd, schweigend. Wir folgen in den Bildern einem stillen Gesang von den Tätern, den Opfern, den Hoffnungen, den immer gleichen, den zumeist enttäuschten, ein Gesang auf das immer Gleiche im vermeintlich Besonderen und das immer Besondere im vermeintlich Allgemeinen, ein Gesang der Bilder, der den neuen Blick reklamiert.

“untitled“/Kunstfrühling `98
Text: Carsten Ahrens, Stellvertretender Direktor der Kestner Gesellschaft, Hannover
 
 
 
 
 
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